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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 28.11.2022

"Elementarer Schritt für regenerative Energie aus dem Donaumoos", NR, Mittwoch, 23. November 2022, Seite 28

Der vom Karlshulder Bürgermeister angedachte Effekt, die Installation von PV-Modulen über entwässerten und ausgezehrten Niedermoorböden sei Moorschutz wird weder von der Wissenschaft belegt, da es bis zum heutigen Tag noch keine belastbaren Messungen über die Klimawirkungen derartig veränderter Moorflächen gibt, noch kann von einem tatsächlichen Moorschutz in dem mittlerweile auf 200 ha erweiterten Solarfeld Schornhof ausgegangen werden.

 

Bilder oder Berichte in den Schornhof-Solarfeldern ergaben, dass die Moosäcker eine oberflächennahe Bodenverdichtung aufweisen, sich bei Regen Staunässebereiche ausbilden und diese bei längerer Trockenheit ausdörren.

 

Der elementare Grundsatz für den Schutz des Moorbodens ist der Grundwasserstand im Moorkörper, der nahe an die Geländeoberkante heranreichen muss. Dies wurde auch vom Landesamt für Umwelt in seinem Grundlagenpapier zu PV auf Moorböden Mitte Oktober so beschrieben. Nur bei Erfüllung dieser Bedingung kann ehrlicherweise von Moorschutz gesprochen werden. Die Erzeugung von Solarstrom bei Freiflächen-PV-Anlagen auf nicht konstruktiv wiedervernässten Moorböden kann deshalb weder als nachhaltig noch als zukunftsfähig beschrieben werden. Daraus gewonnener Wasserstoff kann folglich dann auch nicht als "grün" bezeichnet werden. Hier handelt es sich offensichtlich um Etikettetenschwindel.

 

Wenn sich die Stadt Ingolstadt auf ein derart "unsicheres Fundament eines Leuchtturmprojekts" beruft, müssen alle Alarmglocken schrillen.

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