Pressemitteilung
Das Thema ist noch lange nicht vom Tisch
Wenn es um die Gesundheit von Boden, Wasser, Lebensmitteln geht, geht es auch um die Gesundheit von Menschen. Deshalb kann Holger Geißel, ÖDP-Kreisvorsitzender in Neuburg-Schrobenhausen nicht verstehen, dass beim Thema PFAS-Verschmutzung am Nato-Flugplatz so lange nichts unternommen wurde.
PFAS landet, wie alle Umweltgifte, am Ende auch im menschlichen Körper.
"Ich bin keine Ausnahme", so die EU-Umweltkommissarin Jessica Roswall, nachdem jüngst schädliche PFAS-Substanzen in ihrem Blut nachgewiesen wurden. Die Chemikalien sind EU-weit im Grundwasser verbreitet, reichern sich in der Umwelt und unserem Körper an und gelten als mögliche Auslöser von Krebs, Schilddrüsenerkrankungen und Leberschäden. Darüber hinaus gelten sie auch als fortpflanzungsschädlich. Wo immer möglich muss diese Ewigkeits-Chemikalie deshalb vermieden werden. Neben Manching ist in Bayern auch Neuburg stark mit PFAS belastet.
Rund um den Nato-Flugplatz sind in Neuburg Böden, Gewässer und Grundwasser mit PFAS-Chemikalien verseucht, verursacht durch den jahrzehntelangen Einsatz von belasteten Feuerwehrlöschschäumen. Bereits 2022 hat das örtliche Landratsamt das Einleiten der Niederschläge in die Entwässerungsgräben nur erlaubt, wenn bis spätestens Ende 2023 eine PFAS-Reinigungsanlage errichtet wird. Bis heute wurden die Bauarbeiten für diese Reinigungsanlage noch nicht einmal begonnen. Es geht um den Schutz der Umwelt und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. In der Öffentlichkeit entsteht der Eindruck, dass sich die Behördenvertreter von der Bundeswehr "auf der Nase rumtanzen" lassen und die Gefahren billigend in Kauf genommen werden.
Wie kann es ein Landrat zulassen, dass über Jahre hinweg eigene Auflagen missachtet werden und das offenbar ohne Konsequenzen? Und warum hört die Behörde nicht auf die deutlichen Warnungen des hauseigenen Gesundheitsamts? Aktuell wirkt es mitunter so, als ob die Verantwortlichen vor Ort die Angelegenheit lieber kleinhalten möchten. Das führt dazu, dass sich betroffene Anwohner im Stich gelassen fühlen. Warum bemüht sich die Bundeswehr nicht selbst, den angerichteten Schaden, soweit möglich wieder in Ordnung zu bringen? Hat die Bundeswehr nicht den Auftrag, Schaden vom Volk abzuwenden und vor Ort verunreinigt sie dann Böden und Grundwasser. Wie passt das alles mit ihrem Auftrag zusammen? Die Bevölkerung wird durch diese Vorgehensweise erheblich geschädigt.
Vielleicht sollte sich die Stadt Neuburg an unseren Verteidigungsminister Boris Pistorius wenden. Zur Erzeugung von öffentlichem Druck wäre dies sicherlich nicht die schlechteste Maßnahme.