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Pressemitteilung

Endlich erste Schritte zur Wiedervernässung im Donaumoos

"Mit diesem ersten Damm in einem Moosgraben könnte auch der Damm des Dauerwiderstandes der Moosbauern gebrochen sein", hofft der Vorsitzende des ÖDP-Kreisverbands Neuburg-Schrobenhausen

Das Wort "Hope" steht in bunten Buchstaben auf einer Gartenmauer

Moorschutz ist Wiesenbrüterschutz.

Ein kleines Wehr verspricht große Hoffnungen und wird als "Meilenstein im bayerischen Moorschutz" gefeiert. Das "Grundwassermanagementprojekt Obermaxfeld" auf Rohrenfelser Flur soll Moorschutz und Wiesenbrüterschutz gemeinsam voranbringen.
 
Dieser Grabenanstau ist das erste Projekt aus dem 200 Millionen Euro-Paket, welches Ministerpräsident Söder bereits 2021 für das Donaumoos zur Verfügung gestellt hat, um  bis zum Jahr 2030 insgesamt 2000 ha Moorboden im größten Niedermoor Süddeutschlands zu renaturieren. Das aktuelle Projekt-Gebiet bei Obermaxfeld umfasst 30 Hektar. Auch der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer freut sich, dass die von Ministerpräsident Markus Söder angekündigte Wiedervernässung "endlich vorankommt".
 
Ob sich so die gewünschte Verbesserung des Wiesenbrüterlebensraums einstellen wird, bleibt nur zu hoffen, denn auch eine Durchfeuchtung des Niedermoorkörpers, die für den Klimaschutz entscheidend ist, benötigt Zeit. Winterniederschläge der letzten Monate sind bereits vorüber.
 
Wirklicher Moorschutz bedeutet, den Grundwasserstand von unten (und von oben durch Niederschläge) möglichst dauerhaft bis etwa 10 Zentimeter unter die Geländeoberkante heranzuführen. Dies sieht augenblicklich gut aus, sofern es nicht nur Staunässe auf den verdichteten Wiesen ist. Aber es geht ja auch, wie Landrat Peter von der Grün ausgeführt hat,  um die Versorgung der Wiesen mit Wasser in Trockenperioden. Was hier in Betrieb ging, kann eventuell eine geringe Verbesserung der Grünlandnutzung mit sich bringen. Wichtig dabei, das Wehr bleibt dicht und die Balken an Ort und Stelle.
 
Eine Verbesserung der Wiesenbrüteransprüche ist deshalb so wichtig, da das entsprechende Gebiet lange Zeit sehr feucht sein muss, damit die Feldmausdichte zurückgeht und deren Fressfeinde, wie Fuchs und Dachs, fernbleiben, die weder Gelege noch Jungvögel verschonen.
 
Mit echtem Moorschutz hat das jedoch nur dann etwas zu tun, wenn der Rückstau im Graben die Fläche dauerhaft nass hält. Wenn jedoch die Holzbalken, um das Grünland zu nutzen, früher gezogen werden, beginnt wieder die Oxidation des Moorbodens und ähnliche Mengen an Treibhausgasen werden - wie bereits gehabt - freigesetzt. Bleibt zu hoffen, dass dann wenigstens der Große Brachvogel erfolgreich brütet und das Wehr zumindest diesen Zweck erfüllt. Mit diesem ersten Damm auf Rohrenfelser Flur in einem Moosgraben könnte auch der Damm des Dauerwiderstandes der Moosbauern gebrochen sein, um in dieser Bildsprache zu bleiben. 30 Hektar wären 1,5% der Zielmarke von Ministerpräsident Söder und auch nur 0,25% der Donaumoosfläche.
 
 
Mit feundlichem Gruß
 
Holger Geißel

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