Pressemitteilung
Frieden mit dem Moor schließen
Holger Geißel, ÖDP-Kreisvorsitzender, fordert bis Ende des Jahres ein Entwicklungskonzept für das Donaumoos. Es soll Moorboden renaturieren, Wiesenbrüter schützen und Landwirten ein Einkommen sichern bevor es zu spät ist.
Geeignete Konzepte sichern die Zukunft.
Der Donaumoos-Zweckverband, das Team Donaumoos und auch der Bund Naturschutz haben anscheinend keine Strategie, keinen Plan und auch kein Ziel, wie eine Beweidung im Doanumoos moorgerecht durchzuführen ist. Nach den Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung vom Mai 2021 sollen ja bis Ende 2030 2.000 Hektar Moorboden wieder belebt und renaturiert werden. Wie will der Koordinator dieses Ziel erreichen?
Hoffen wir, dass der Zweckverband die Forderungen des Kreistages Neuburg-Schrobenhausen erfüllt und bis Ende des Jahres das Entwicklungskonzept Donaumoos überarbeitet mit dem Ergebnis, was wo zu erledigen ist. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Ein trauriges Kapitel ist auch der Wiesenbrüterschutz im Donaumoos. Seit über 40 Jahren steckt er in der Krise. Ausschlaggebend war die Intensivierung der Landwirtschaft, der in der Vergangenheit permanente Umbruch von Wiesen zur Ackernutzung, damit einhergehend verstärkter Moorabbau, sowie die Anpassung der Entwässerung an das gefallene Moorniveau. Da wären die von Söder anvisierten 2.000 ha schon ein zielführender Einstieg, um den Wiesenbrütern in ihrem Brutverhalten gerecht zu werden.
Wie aber sieht die Realität aus? Aus der Not heraus ist der Kiebitz von einem Wiesenbrüter zu einem Ackerbrüter mutiert und den Beutegreifern, hauptsächlich dem Fuchs schutzlos ausgeliefert. Maßnahmen wie Großzäunungen und Netzzäunungen haben mit Natur nichts zu tun und auch bisher nicht zum gewünschten Erfolg geführt.
Die Frage nach den passenden Weidetieren ist zweitrangig. Denn interessierte Bäuerinnen und Bauern wissen selbst, welche Tiere, wie lange im Jahr und in welcher Zahl sie diese auf nassen Weiden auftreiben können. Eine extensive, teils auch ganzjährige Beweidung fördert die Wiesenbrüter, wie anderweitig bestätigt, wobei die Frage nach fehlenden Metzgern wohl nur vorgeschoben ist.
Frieden mit dem Moor schließen, jetzt, bevor es zu spät ist. Auf einem geeigneten Platz könnte im Donaumoos ein Moor-Friedenpfahl stehen, aufgestellt vom Bund Naturschutz, der zum Nachdenken anregt.