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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 04.02.2022

"Energiewende braucht auch Windkraft", DK, Donnerstag, 27. Januar 2022

Der Solarpark Schornhof im Donaumoos sei ein bayerisches Leuchtturmprojekt meinte der Bürgermeister der Gemeinde Berg im Gau, Helmut Roßkopf. Sein Parteifreund, Umweltminister Thorsten Glauber drückte huldvoll seine Anerkennung über diese gigantische PV-Anlage auf Moorboden aus.

 

Gleich nach dem Termin tauchte ein Instagram-Post aus dem Umweltministerium auf, in dem dieses Solarfeld im Donaumoos als Vorbild für Klimaschutz und erneuerbare Eneriegewinnung bezeichnet wird.

 

Doch trifft das in der Realität auch so zu?

Unter den PV-Modulen liegt verdichteter Ackerboden, der oberflächlich staunass ist, darunter wahrscheinlich staubtrocken und weiterhin 34 Tonnen Klimagase freisetzt. Prof. M. Drösler, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, hat erneut 2019 dargelegt, dass im Donaumoos 34 Tonnen Kohlendioxid-Äquiv./ha/Jahr emittiert werden; das ergibt 400 000 Tonnen Jahr für Jahr. Hier klingt eher eine sehr einseitige Botschaft des Solarinvestors durch; von Moorboden- oder Klimaschutz kann aber wirklich keine Rede sein. Gerade in jüngster Zeit entdecken Investoren das Donaumoos für die Etablierung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen, was unweigerlich einen Konflikt mit dem Biodiversitätsschutz herauf beschworen hat, denn das Donaumoos ist in Teilen Wiesenbrüter-Lebensraum mit der Leitart Großer Brachvogel. Durch diese Investoren hat sich auch die Pachtpreisstruktur verändert.

 

Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LFU) soll in Kürze eine Ausarbeitung vorlegen, nach der künftig und für alle Moosgemeinden PV-Freiflächenanlagen geplant werden können, denn Glauber kennt die komplexen Fragen im Donaumoos und die Frage ist gestellt, wo eventuell tatsächlich Klimaschutz durch Moorbodenschutz mit Photovoltaik vereinbar wäre.

 

Dazu hat übrigens, weil keine öffentliche Stelle bisher dazu etwas vorlegte, die IG Zukunft Schorner Röste im Herbst letzten Jahres bereits "in  Amtshilfe" einen respektablen Vorschlag unterbreitet! Glauber meinte dazu sinngemäß, dass diese PV-Planungshilfe mit den Kommunen abgestimmt werden soll. Eine Stellungnahme der Fachbehörde ist vorher kommunalpolitisch abzustimmen. Wie soll man darüber denken?

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