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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 14.06.2021

"Dialog auf Augenhöhe im Donaumoos", DK 12/13. Juni 2021

Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Der Donaumooszweckverband soll also mit einer Fortschreibung des bestehenden Entwicklungskonzepts beauftragt werden und damit weiter eine Führungsrolle übernehmen. Was hat der Donaumooszweckverband bisher erreicht? Auch nach 20 Jahren gibt es keine nennenswerte Umsetzung des Donaumoosentwicklungskonzepts. Wir haben bis zum heutigen Tage keine Moorrenaturierung auf Moormächtigkeiten von 4 m, noch haben Fördergelder, die dem Donaumooszweckverband  für den Artenschutz zugeflossen sind, aber auch die Umweltbildungsstelle "Haus im Moos", sowie Flächenankäufe, etwas für die Biodiversität (Artenschutz) gebracht.

 

Die sichtbare Flächenzusammenlegung, intensive Bearbeitung, Ackerbau in Wiesenbrütergebieten auf Moorboden, Verlust der Moormächtigkeit durch landwirtschaftliche Nutzung und Entwässerung führen zu einem Verlust des Wasserspeichers im Donaumoos.

 

Die politische Einflussnahme der stimmberechtigten Mitglieder ( wie Vertreter der Landwirtschaft, der Wasserverbände, der Donaumoos-Bürgermeister und örtliche Politiker aus dem Kreistag) ließen bei den Vorbehalten gegen die ökologische Umsetzung des Donaumoosentwicklungskonzepts eine Verbesserung für den Moorerhalt sowie für den Artenschutz (Wiesenbrüter) nicht zu.

 

Es ist auch bei Photovoltaikanlagen, wie sie derzeit im Donaumoos aufgestellt werden, notwendig, ein Gesamtkonzept zu planen, welches die Moorerhaltung garantiert und dem Naturschutz und dem Landschaftsschutz nicht im Wege steht.

 

Die bayerische Staatsregierung hat versprochen, in den nächsten zehn Jahren 200 Millionen Euro in den Erhalt des Donaumooses zu investieren. Es handelt sich hier nicht um ein Geschenk von CSU und Freien Wählern, sondern um hart erarbeitete Steuergelder, die dann auch zielführend eingesetzt werden müssen. Ich stimme dem Ehekirchener Günter Kraus, der in der Interessengemeinschaft Schorner Röste aktiv ist, ausdrücklich zu, dass wir klar definierte Prozeßabläufe brauchen und Landwirtschaft, Naturschutz und Politik endlich gleichrangig behandelt werden müssen. Wenn bis zu 20 Millionen Euro Steuergelder im Jahr für die Moorrettung eingesetzt werden sollen, dann müssen auch nachweisbare Ergebnisse dokumentiert werden.

 

Weiteres Taktieren ist in Zeiten des Klimawandels nicht mehr zu verantworten, da im Donaumoos jährlich 400.000 Tonnen CO2 freigesetzt und der Artenschutz in der Fläche vernachlässigt wird. Wäre der Donaumooszweckverband ein Fußballtrainer, wäre er längst wegen Erfolglosigkeit entlassen worden.

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