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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 25.05.2021

"Schornhof-Erweiterung:" Erster Startschuss", DK, Samstag, 22. - Montag, 24. Mai 2021

Sind Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Moorlandschaften wirklich so unproblematisch wie der Berg im Gauer Gemeinderat mit seinem einstimmigen Beschluss für die Erweiterung des Solarparks Schornhof glaubt? Welche Gründe sprechen gegen die Aufstellung von PV-Anlagen auf Niedermoorböden?

 

Moore und Moorlandschaften können durch dezentralen Wasserrückhalt in der Fläche und im Moorkörper selbst einen wesentlichen Beitrag für den regionalen Hochwasserschutz bilden, den Trend der Grundwasserabsenkung umdrehen und so die dringend gewordene Grundwasserneubildung fördern. Moorböden und Moorlandschaften speichern große Mengen CO2 und beherbergen hochbedrohte Lebensgemeinschaften. Sie haben also wichtige Funktionen für den Klima- und Biodiversitätsschutz. Zwischen PV-Modulen ist eine extensive Beweidung nur mit kleinen Tieren, wie beispielsweise Schafen, machbar.

 

Deshalb brauchen wir rasch ein Moratorium für einen gesetzlich angeordneten Aufschub von PV auf Moorböden bis dazu geeignete landschaftsökologische (hydro-geologische) Untersuchungen zu den Wirkungen von PV auf Moorböden (Eingriffs- und Klimabilanz) vorliegen; erst dann können weitere Diskussionen um die dafür überhaupt in Frage kommenden Moore für PV geführt werden. Entwässerte oder gar mit PV-Modulen überbaute Moore tragen erheblich zu einer "sich selbst steigernden Überhitzung" der Landschaft bei, da die fehlende Kühlung durch die natürliche Verdunstung ausfällt.

 

Bisher haben die Moosgemeinden mit ihrer einzigartigen und einmaligen Donaumooslandschaft geworben. Einzelne Gemeinden finden nun offenbar zunehmend Gefallen an Solarparks und argumentieren, etwas für den Klimaschutz tun zu wollen. In Wahrheit werden die charakteristischen Moorlandschaften kurzsichtig für PV-Anlagen geopfert und die Wohnqualität hinsichtlich des heißer werdenden Kleinklimas verschlechtert.

 

Dass PV-Investoren mit Aussicht auf Gewinnmaximierung auch vor Moorböden im Donaumoos nicht zurückschrecken, mag noch verständlich sein. Warum diese Entwicklung allerdings von dem vor 30 Jahren gegründeten Donaumoos-Zweckverband begrüßt wird, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Der Donaumoos-Zweckverband soll endlich seiner Aufgabe gerecht werden und sich mit der Umsetzung des vor 20 Jahren erarbeiteten behördenverbindlichen Donaumoos-Entwicklungskonzepts 2000 - 2030 befassen.

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