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Pressemitteilung

Wichtige Fragen bei der Moornutzung offen!

Firmen und Landwirte brauchen Sicherheit, argumentiert der Vorsitzende des ÖDP-Kreisverbands ND-SOB, Holger Geißel in einem Leserbrief. Die Forschung liefert Lösungsansätze. Jetzt sind zuverlässige Zusagen aus der Politik gefordert.

Ein Stapel Kartonpapier

Pflanzenfasern aus dem Donaumoos nutzt die Schrobenhausener Papierfabrik Leipa für ihre Kartonproduktion.

Das Berliner Institut für Verpackungen hat unlängst in der Kategorie Nachhaltigkeit neben drei weiteren Produkten auch einen Pflanzenkarton der Schrobenhausener Papierfabrik Leipa ausgezeichnet, der mit einem 10 prozentigen Anteil aus Pflanzenfasern aus dem Donaumoos hergestellt wird. Erhältlich ist dieser preisgekrönte Mooskarton deutschlandweit in Märkten der Handelskette OBI.
 
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung nach Schrobenhausen, Glückwünsche auch an die Firma Fibers 365 im Würtembergischen für die Herstellung der Pflanzenfaser aus Rohrglanzgras, sowie dem Pflanzenlieferant aus dem Donaumoos und nicht zu vergessen die Hochschule Weihenstephan mit der gemeinsamen Versuchsfläche zusammen mit dem Donaumoos-Zweckverband.
 
Doch um eine neue Wertschöpfungskette mit Sumpfpflanzen aus dem nassen Moor aufzubauen, sind dann doch noch wichtige Fragen zu klären. Wieviel Hektare können an Pflanzenfasern im Moos angebaut werden und welche Menge nimmt diese Verwertungsschiene über die Faserherstellung an? Gibt es eventuell weitere Abnehmer? Welcher Ertrag dieser neuen Kulturplanze "Rohrglanzpflanze" bleibt beim Landwirt hängen?
 
Die Bayerische Landwirtschaftsministerin spricht von einem wichtigen Schritt zur nassen und klimaschonenden Nutzung der Moorböden. Offen bleibt in diesem Berich leider, wie viel von den anvisierten 2000 ha im Donaumoos denn nun gemeint sind. Kaniber hat ja euphorisch Anfang Mai 2021 2000 ha als Ziel ausgegeben und Ministerpräsident Söder 200 Millionen Euro Fördergelder in Aussicht gestellt. 
 
Wie geht es jetzt weiter? Erfolgt der Bericht dann am Jahresende, wenn das vom Kreistag mehrfach angemahnte und überarbeitete Entwicklungskonzept vorliegt, wo künftig Paludikulturen angebaut und zur extensiven Beweidung wieder vernässt werde. Ohne klare Perspektive wird kaum eine Firma groß in die Pflanzenfaserverwertung einsteigen. Ob die bisherigen Fördersätze für die Landwirte ausreichen, um einen Einkommensausgleich zu schaffen und langfristig planen zu können, muss auch erst geklärt werden. Fakt ist, beim Kartoffelverkauf ist im Gegensatz zum Anbau von Sumpfpflanzen bedeutend mehr zu verdienen. 

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