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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 03.10.2022

"Schrobenhausen tritt Donaumoos-Zweckverband bei"

Ziel des solidarischen Beitritts zum Donaumoos-Zweckverband ist der Klimaschutzaspekt, so begründet der Schrobenhausener Bürgermeister Harald Reisner den einstimmigen Stadtratsbeschluss. Da hat sich der Bürgermeister ja einiges vorgenommen. Zuerst müssten die Schrobenhausener den Zweckverband "vom Kopf auf die Füße stellen", sozusagen die Neuorganisation dieses Verbandes einfordern, denn seit Gründung im Jahr 1991 hat dieser Verband so gut wie gar nichts zustande gebracht. Um sich nicht dem Verdacht auszusetzen, der Beitritt erfolgte, um von den 200 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt auch etwas abzubekommen, damit nicht alles für die Mösler bleibt, müssten die Schrobenhausener klar benennen, wie sie das Klima mit diesem Verband schützen wollen.

 

Immer noch werden im Moos jährlich 40 Tonnen sogenannte Klimagase je Hektar durch die Entwässerung und Landnutzung freigesetzt. Klimaschutz durch Moorbodenschutz mit der Landwirtschaft, so wie von Ministerpräsident Markus Söder im Mai 2021 bei Langenmosen vorgegeben, - vorerst auf 2000 ha beschränkt -, erfordert die schrittweise Anhebung des Grundwasserspiegels. Danach wäre bestenfalls noch eine sehr extensive feuchte Gras- oder Weidenutzung möglich.

 

Die Gemeinde Langenmosen wäre jedenfalls gut beraten, solange mit ihrem Beitritt zu warten, bis mit dem dann hoffentlich neu konstruierten Donaumooszweckverband abgeklärt ist, wie das Projekt mit den Landwirten umgesetzt werden kann. Überregional positiv fiel der Zweckverband bisher nur mit seinem Wisentprojekt auf, aber was den Klimaschutz betrifft, Fehlanzeige.

 

In München reibt man sich schon lange verwundert die Augen, wieviel Zeit, Geld und Personal für Klimaschutz durch Moorbodenschutz investiert werden, aber nichts Wesentliches erreicht wurde.  Wo sind diese "Bremser" zu suchen? Sind es am Ende die Kommunalpolitiker, die einen wirksamen Klimaschutz verhindern?

 

Bürgermeister Harald Reisner muss wissen, worauf er sich da eingelassen hat. Das Brett ist dick, das es zu bohren gilt. Ich wünsche ihm viel Kraft und Ausdauer. Er wird sie dringend brauchen, wenn er seinen Beitrag gegen die weltweite Klimaerhitzung leisten will.

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