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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 04.06.2021

"Mobilfunk bleibt weiter Thema", DK, Donnerstag/Freitag, 3./4. Juni 2021

Wer entscheidet über den Ausbau von 5G, der Experte Most vom Netzanbieter Telefonica oder der gewählte Gemeinderat von Ehekirchen?

Die Gemeinde kommt ihrer Vorsorgepflicht beispielsweise dadurch nach, dass sie ein technisches Konzept entwickelt, wie die Bürger mit Funk versorgt werden können, aber dabei die Bestrahlung möglichst gering ausfällt. Sie kann 5G berücksichtigen, gesetzlich ist es aber keineswegs notwendig, da es kein Recht auf 5G und damit auch kein Recht auf die Errichtung von 5G-Sendern gibt. Deshalb haben viele Kommunen im In- und Ausland den Ausbau von 5G vorerst gestoppt, bis bewiesen ist, dass es keine gesundheitliche Gefahr darstellt, was natürlich unmöglich ist. Das sollte der Experte von Telefonica eigentlich wissen.

 

Am sichersten für die Gemeinde ist eine Planung des betroffenen Gebiets. In Deutschland legt der Flächennutzungsplan die Art der Nutzung fest. Dabei kann die Gemeinde auch Vorgaben für die zulässige Umweltbelastung machen. Ein solcher Flächennutzungsplan sollte vorliegen oder zumindest in Arbeit sein, bevor ein Betreiber einen Antrag auf die Errichtung eines Masts stellt.

 

Die Gemeinde kann dann im Flächennutzungsplan festlegen, dass die Strahlung nirgends einen bestimmten Wert überschreiten darf, beispielsweise 100 Mikrowatt pro Quadratmeter. Damit spart die Gemeinde außerdem die teure Berechnung für die besten Standorte und die von ihnen verursachte Strahlenbelastung.

 

Die Verharmlosung von 5G durch den Experten Most ist an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten. 5G-Übertragungen sind sehr strahlungsintensiv. Man kann das bei Sendern messen, die von den alten Standards 3G oder 4G auf 5G umgerüstet werden. Die Intensität der Strahlung steigt, zumindest, wenn die Übertragungskapazität für den Datenverkehr voll ausgelastet wird.

 

Auch der Energieverbrauch erhöht sich bis auf das 3,5-Fache im Vergleich zu 4G. Die 5G-Basisstationen brauchen sogar im Leerlauf, also wenn sie keinen oder nur sehr wenige Kunden bedienen, so viel Energie, dass in China viele 5G-Basisstationen nachts von 21-9 Uhr abgeschaltet werden. In wenigen Jahren wird vermutlich für die gesamte Informationstechnik mehr elektrische Energie verbraucht als für die Mobilität einschließlich der Elektroautos und der Bahnen. Besonders schlimm ist auch die Tatsache, dass die Häuser von außen mit 5G versorgt werden sollen und zwar mit Frequenzen, die die Wände nur sehr schlecht durchdringen. Dadurch steigen die nötige Strahlung und der Energieverbrauch der Sender ganz wesentllich an.

 

Warum lässt sich der Gemeinderat einseitig in Ehekirchen  vom Fachmann Most beeinflussen, ohne einen weiteren unabhängigen Experten zu befragen?

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