Leserbrief von Holger Geißel vom 08.08.2021

Frank-Peter Käßler, Kommunalbeauftragter Mobilfunk Bayern droht dem Ehekirchener Gemeinderat, sich an private Grundstückseigentümer zu wenden, sollte der Mobilfunkmast nicht auf gemeindlichen Grundstücken gebaut werden. Was er dabei nicht sagt, der Eigentümer eines Grundstückes, der einen Mobilfunkbetreiber auf seinem Gelände duldet, geht ein Haftungsrisiko ein.

Wird auch in Deutschland ein erster Fall im Sinne der Geschädigten entschieden, wird es eine Prozesslawine geben, die einen Betreiber in den Ruin treiben könnte. In diesem Fall trifft die Haftpflicht den Eigentümer des Grundstücks auf dem die Basisstation errichtet ist.

Im Bereich Walda muss die Telekom auch die Staatsstraße mitversorgen und möchte deshalb möglichst nahe an das Wohngebiet ran. Die Betreiber haben den ursprünglichen Auftrag, eine angemessene Mobilfunkversorgung anzubieten, aus den Augen verloren. Die heutige Interpretation, dass das Ziel der Mobilfunknetzplanung auch eine maximale Versorgung mit Internetdiensten innerhalb von Gebäuden umfasst, ist übergriffig und technisch unnötig. Mobilfunk ist nach wie vor keine Universaldienstleistung.

Käßler will den Bürgerinnen und Bürgern auch einreden, es sei ein Vorteil, wenn dieser Funkmast möglichst nahe bei der Wohnbebauung steht, weil dann die Sendeleistung für die Endgeräte nicht so hoch sei.

Niemand ist gezwungen sich  strahlende Endgeräte zu  beschaffen und damit seine Gesundheit zu gefährden. Eine Strahlenquelle kann auch wieder abgeschafft werden, anders sieht das bei Zwangsverstrahlung durch Funkmasten aus.

Je weiter der Funkmast von der Wohnbebauung errichtet wird, desto besser für Mensch, Tier und Pflanze. Die Krebsfälle, so die Naila-Studie, waren bei den ersten 400 m vom Mobilfunksender dreimal so hoch wie bei einer Entfernung von 400 bis 1000 Meter. Gesundheitliche Aspekte wurden von Käßler in seinem Vortrag mit keinem Wort erwähnt.