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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 15.01.2022

"Brücken-Bündis mit Seehofer als Kapitän", DK, Neuburger Kurier, Mittwoch, 12. Januar 2022.

Der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer bezeichnet den geplanten Kahlschlag mitten durch ein FFH-Gebiet als vernünftige Ausbalancierung zwischen Infrastruktur und dem Natur- und Umweltschutz!? Wird dieses kostspielige Projekt an dieser vom OB Gmehling gewünschten Trasse tatsächlich durchgeführt, bedeutet das die Zerschneidung und Zerstörung wertvollster Biotopstrukturen. Unter anderem verlieren Wasserfledermäuse und auf der Roten Liste stehende Spechtarten ihren Lebensraum. Den Neuburger Bürgern und Landkreisbewohnern würde dieses monumentale Bauwerk die Zerstörung des Englischen Gartens bescheren, dafür erhalten sie Dreck, Lärm und eine nicht unbeachtliche Lichtverschmutzung. Auf der Joshofener Seite würde die Zerstörung sogar noch getoppt, die Schweiger-Grotte für Pilger und Erholungssuchende entweiht. Und wozu das alles?

 

Verkehrstechnisch, ökonomisch und ökologisch ergibt das einfach keinen Sinn. Mit der Bergheimer Spange haben wir doch bereits eine funktionierende Ortsumfahrung für Neuburg. Deshalb lautet unser Kredo: "Auwald statt Asphalt". Wir sind für den Auwald und nicht gegen eine Brücke generell,  dort wo sie hinpasst und auch Sinn macht.

 

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch auf den Mythos "Ausgleichsflächen für den Auwald" hinweisen. Diese Ausgleichsflächen gibt es nicht. Alte oder sehr alte Bäume können nicht durch Neupflanzungen ersetzt werden. Ist dem Neuburger Stadtrat bekannt, wie lange ein Baum wachsen muss, um die stattliche Größe eines Altbaums zu erreichen? Weiter müssten die Bodenverhältnisse berücksichtigt werden, nicht jede Fläche kann als Ausgleichsfläche für einen vernichteten Auwald dienen. Deshalb "Hände weg von unserem Neuburger und Joshofener Auwald"!

 

Die immer wieder ins Spiel gebrachte, rechtlich nicht bindende Bürgerbefragung für eine zweite Donaubrücke stellt einen weiteren Mythos dar. Was bei solchen Bürgerbefragungen als Ergebnis zu erwarten ist, hängt stark von der Fragestellung ab. Sinnvoll und fair ist so eine Befragung nur, wenn den Bürgern "reiner Wein eingeschenkt" wird und das Problem von allen Seiten beleuchtet wird. Nur dann ist ein ehrliches Ergebnis zu erwarten. Rechtlich bindend ist aber nur ein Bürgerbegehren mit anschließendem Bürgerentscheid. 

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