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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 20.08.2022

"Moorschutz bis Humus", Neuburger Kurier, Mittwoch, 17. August 2022, Seite 20

So - wie im Artikel beschrieben - gelingt der Moorschutz leider nicht. Sowohl dem Donaumooszweckverband wie auch CO2-Regio fehlt ein schlüssiges, verbindliches Gesamtkonzept. Die Aussage "Moorschutz kann nur gelingen, wenn die Landwirte ausreichend Erträge erwirtschaften", ist einfach nur unehrlich.

 

Eine klimaschonendere Nutzung, wie sie extensive Beweidungen grundwassersanierter Moorwiesen oder Paludikulturen darstellen, muss zwangsläufig zu mittel- bis langfristig deutlich geringeren Erträgen führen im Gegensatz zu Kartoffel- und Maisanbau. Doch Jedem muss klar sein, Raubbau am Moorboden wird mit schweren Kollateralschäden für unser Klima bezahlt.

 

Besonders aufwändig ist auch die Herstellung von Pflanzenkohle. Wie bei der extensiven Nutzung ist auch hier eine beachtliche Förderung unbedingt notwendig; mit 10 Jahren zu Beginn der Aktion und einer Perspektive auf 20 Jahren muss gerechnet werden, damit sich auch ein Erfolg einstellen kann. Die IG Zukunft Schorner Röste hat bereits mehrfach 2000 Euro/ha/Jahr vorgeschlagen, was nun langsam auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und im Moorbauernprogramm ab 2023 seinen Niederschlag finden dürfte.

 

Der Vorschlag der IG Schorner Röste ist allemal ehrlicher als das "Gesülze" von Bauern mitnehmen. Nichtsdestotrotz fordert die ÖDP den Freistaat Bayern auf, endlich klare Vorgaben zu praktizieren, ein professionelles Prozess- und Projektmanagement einzusetzen, damit die jährlich investierten 20 Millionen Steuergelder nicht wieder so schnell wie im ersten Jahr seit Mai 2021 verpuffen und sich der Moorschwund trotzdem fortsetzt.

 

Wie sich die Herrschaften von CO2-Regio die Zertifizierung der Kohlenstofffixierung (CO2-Bepreisung) vorstellen, erscheint regional kaum praktikabel, denn dazu bedarf es langfristig angelegter Standards, damit das Ganze nicht gleich wie "Greenwashing" aussieht.

 

Interessant auch die Idee des Kohlenstoffaufbaus im Boden, der ebenfalls zur Sprache kam. Wir haben im Donaumoos seit 200 Jahren einen flächendeckenden Moorschwund von 1-3 cm und mit den bisherigen Maßnahmen wurde dieser dramatische Sinkflug auch nicht aufgehalten.

 

Während in 1000 Jahren gerade mal ein Meter Torf entsteht, schreitet der Moorverlust bedeutend schneller voran, teils über 20 cm waren es die letzten 9 Jahre, so Ulrich Mayer vom LBV.

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