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Pressemitteilung

Leserbrief von Holger Geißel vom 25.11.2022

"Von "wichtig und richtig" bis "katastrophal"

Mit 19 zu 11 Stimmen votierten die Ratsmitglieder in namentlicher Abstimmung das Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern zu beantragen. Die dafür vorgesehene Trasse mitten durch ein geschütztes FFH-Gebiet widerspricht allerdings den Zielen des Klima-, Flächen- und Artenschutzes und ist schon deshalb besonders widersinnig, da ja bereits eine bestehende Ostumfahrung über die Bergheimer Spange stadtnah vorhanden ist. Die geplante Trassenführung ist auch keine Umfahrung, sondern eine Zerschneidung der Stadtteile Ostend, Heinrichsheim und Herrenwörth oder zählt die Stadtratsmehrheit Heinrichsheim und Herrenwörth nicht mehr zur Stadt?

 

Da die bereits bestehende Bergheimer Spange also eine echte Alternative darstellt, ist es europarechtlich wohl verboten, das geschützte "Natura 2000-Gebiet" der Donauauen zu zerstören. Hier müsste das Brückenprojekt bereits scheitern, unabhängig von zweifelhaften Ausgleichsflächen - z. B. in der Nähe von Weichering. Sollen auf der Roten Liste stehende Spechtarten und Wasserfledermäuse auch umgesiedelt werden und wer ersetzt den Bürgerinnen und Bürgern von Neuburg ihre Wohlfühloase vor Ort?

 

Es bleibt noch der immer wiederkehrende Vergleich mit Plattling. Warum sticht dieses Argument nicht? Während in Plattling aufgrund der Geländestruktur die Brücke nahezu waagrecht gebaut werden konnte, müsste die Brücke in Neuburg einen Höhenunterschied von der Grünauer Straße bis zur Staatsstraße 2214 von über 23 Metern überwinden (Quelle: Brennerplan). In Plattling konnte die Brücke so gebaut werden, dass sie die Baumspitzen des Auwalds nicht überragt, in Neuburg müsste demgegenüber eine Hangbrücke auf über 10 Meter über dem Boden aufgeständert werden (Quelle: Stadt Neuburg). Der Bauablauf und Baubetrieb konnte in Plattling innerhalb eines schmalen Korridors erfolgen, in Neuburg sei dies wegen des fehlenden Zugangs zu den Uferstellen insbesondere im Norden, nur mit Aufschüttungen, Verdichtungen und Abholzungen möglich. In Plattling konnte die Strecke so geführt werden, dass das Bauwerk an einem Naturraum angrenzt, in Neuburg würde die Trasse ein FFH-Gebiet durchschneiden.

 

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