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Pressemitteilung

Leserbrief zum Thema "Sonnenanbieter"

"Diese Form der Umnutzung einer Moorlandschaft in ein Gewerbegebiet ist weder nachhaltig, boden- oder klimaschonend, noch kann von Förderung des Artenschutzes gesprochen werden." Von Holger Geißel

Moorboden speichert CO2, wenn er wieder vernässt wird.

Ein Leuchtturmprojekt zur Erzeugung von Solarstrom mag der Solarpark Schornhof ja sein, aber sicherlich kein Leuchtturm für das Donaumoos. Worin besteht der Schutz der bedrohten, degenerierten Moorböden unter den heißen PV-Modulen?
 
Über 200 Hektare sind für mehr als zwanzig Jahre einer tatsächlich nachhaltigen, moorbodenschonenden Nutzung durch diese technische Überbauung einer hochsensiblen und einmaligen Kulturlandschaft Bayerns entzogen. Wo bleiben die Leitlinien der Politik für die Wirtschaft? Bestehen sie im Kniefall vor den PV-Investoren? Dem Investor gefällt`s und auch der Bürgermeister hört das "Klingeln der Steuereinnahmen". Doch diese Form der Umnutzung einer Moorlandschaft in ein Gewerbegebiet ist weder nachhaltig, boden- oder klimaschonend, noch kann von Förderung des Artenschutzes gesprochen werden. Es kommen nur noch Allerweltsarten vor und eine Wiederbelebung mit niedermoortypischen Pflanzen- und Tiergesellschaften kann ausgeschlossen werden.
 
Auch dem Staatssekretär wird das Lächeln noch vergehen, denn die gezielte und unbedingt erforderliche Grundwasseranhebung bis nahe an die Geländeoberkante haben weder er noch der Verpächter der Moorflächen gewollt. So geht die Freisetzung von 40 Tonnen Klimagasen (CO2-Äquivalente) pro Hektar und Jahr munter weiter. Dazu kommt noch Methangas - ein noch viel schädlicheres Klimagas im Vergleich zu Kohlendioxid - welches auf den verdichteten Ackerböden bei Überstau entsteht. Es ist weit hergeholt, nun noch von Boden- oder Klimaschutz zu sprechen.
 
Das Angebot der Bayerischen Staatsregierung vom Mai 2021 sah diese Naturraumzerstörung durch PV-Überbauung explizit nicht vor. Leider werden konkrete Moor- und Klimaschutzmaßnahmen, die mit 200 Millionen Euro Steuergelder gefördert werden sollen, durch die in der "IG Unser Donaumoos" neu organisierten Kartoffelbauern zu Fall gebracht.
 
Wir von der ÖDP verurteilen die derzeitige Politik, insbesondere die der Freien Wähler, dass immer noch nicht gehandelt wird, weiter Klimagase aus Moorböden ausströmen, und zwar vor und nach der Landtagswahl im Oktober 2023 in Bayern.

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