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Pressemitteilung

Leserbrief zum Thema "Vatikan rückt Papst-Äußerung zurecht", DK vom 13.3.2024

Mit seinen Äußerungen in einem Interview erntete der Papst viel Unverständnis und Widerspruch. Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin - Nummer Zwei im Kirchenstaat - stellte in der Zeitung „Corriere della Sera“ klar, gerechter und dauerhafter Frieden sei nur durch Anstrengungen beider Kriegsparteien möglich. Der ÖDP-Kreisvorsitzende Holger Geißel kommentiert:

Eine zerschlissene weiße Fahne weht in einem Kriegsgebiet

Als der Papst von der weißen Fahne sprach, meinte er nicht Kapitulation sondern Bereitschaft zu Friedensverhandlungen

Frieden ist noch immer möglich. Wir können und müssen das Wettrüsten stoppen, wofür wir eine neue, starke Friedensbewegung brauchen, oder wir werden weiter den Atomkrieg vorbereiten, wie es immer mehr Regierungen tun. Wenn Atommächte heute von Abrüstung sprechen, meinen sie immer die anderen. Wenn sie von Sicherheit sprechen, meinen sie immer die eigene. Und wenn sie von Gleichgewicht sprechen, meinen sie die eigene Überlegenheit. Auch der Vatikan warnte vor dem Risiko einer atomaren Eskalation.
 
Dabei wissen Alle - zumindest unbewusst: Es kann auf Dauer nicht gutgehen, wenn wir jedes Jahr mehr Geld für Rüstung ausgeben, aber zugleich auch jedes Jahr Millionen Kinder verhungern lassen. Das heißt konkret: Wir ermorden sie.
 
Gottes Gebot "Du sollst nicht töten" muss heute neu und umfassender verstanden werden: "Du sollst die Geburt künftiger Generationen zulassen und ermöglichen".
Können wir in einer Zeit, in der wir unseren Kindern und Enkeln durch einen möglichen Atomkrieg ihre Zukunft zerstören, noch guten Gewissens sagen "Wir lieben euch"?

Holger Geißel

ÖDP-Kreisvorsitzender

 

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